Dürftige Sandnatur
„Tegel ist kein eigentliches Dorf, sondern ein Jagdschloss, von dem Großen Kurfürsten gebaut und von meinem Vater ganz umgeschaffen“, schreibt Alexander mit Mitte zwanzig an seinen Freund. „Es liegt an dem Ufer eines eineinhalb Meilen langen Sees, de von schön angebauten Inseln durchschnitten ist. Hügel mit Weinreben, die wir hier Berge nennen, große Pflanzungen von ausländischen Hölzern,Wiesen, die das Schloss umgeben, und überraschende Aussichten auf die malerische Ufer des Sees machen diesen Ort zu dem reizendsten Aufenhalte der hiesigen Gegend.“ Das ist die eine Seite: Die Landschaft ist schön. Die Kindheit und Jugend der Brüder ist es weniger. Wilhelm wird sie später als „öde und freudlos“ bezeichnen, und Alexander klagt: „Hier in Tegel habe ich den größeren Teil, dieses traurigen Lebens zugebracht, unter Leuten, die mich liebten, mir wohlwollten, und mit denen ich mir doch in keiner Empfindung begegnete, in tausendfältigem Zwang, in entbehrender Einsamkeit.“ Im väterlichen Hause, so schreibt er, sei er „18 Jahre lang misshandelt und in einer dürftigen Sandnatur eingezwängt“ worden. Die „dürftige Sandnatur“ um Berlin wird er in seinem späteren Leben noch oft geißeln - und die Tropen werden ihm umso schöner erscheinen.